Graffitiprävention – ein kontroverses Thema der Jugendhilfe
Während Sachbeschädigungsdelikte durch jugendliche Sprayer*innen immer wieder zu hohen Kosten für die Allgemeinheit und zu großem Ärgernis für die Betroffenen führen, ist die Street Art als künstlerische Ausdrucksform aus dem urbanen Bild längst nicht mehr wegzudenken.
In einem Netzwerkprojekt der Jugendhilfe des SKM Rheydt e. V. werden Wohnumfeldverbesserung, Straftatsprävention sowie die Ermöglichung jugendkultureller Kunst im öffentlichen Raum abgewogen und in’s Gleichgewicht gebracht.
Im Arbeitskreis „Graffiti und Street-Art“ treffen sich regelmäßig die verantwortlichen Akteure der Stadt Mönchengladbach, der Jugendhilfe sowie der Kunst und Street-Art-Szene, um gemeinsame Wege einer gezielten Herangehensweise an den Umgang mit Graffiti und anderer Street Art zu erarbeiten.
Auftakt war das Graffiti-Projekt „STEPbySTEP“ (2017). Gemeinsam mit den Graffiti Künstlern „Hoker“ und „Norm Abartig“ bearbeiteten in einem Workshop für ausgewählte Teilnehmer*innen die Frage: Wo und wie wird Graffiti und Street Art akzeptiert und sogar begrüßt.
Dazu wurde die Fassade der Jugendeinrichtung STEP zu einer Fotokulisse für jedermann. Die jungen Sprayer*innen gestalteten pfiffige Selfie-Wände, die zu spielerischen Foto-Experimenten einluden.

©Heike Kox

©Heike Kox
2019-2020 wurde im Projekt „Halls of Fame – MG“ gemeinsam mit jugendlichen und jungen erwachsenen Graffitimaler*innen aus Mönchengladbach die Internetseite www.hallsoffame-mg entwickelt. Es wurden legale Graffitiwände gefunden, gestaltet und veröffentlicht. Selbsternanntes Ziel der jungen Maler*innen lautet: Graffiti weg von Orten zu bringen, an denen es stört – hin zu Orten, wo es begeistert.
Die Seite ist zum Projektende an die Stadt Mönchengladbach übergeben worden.
Wir setzen uns weiterhin für die Partizipation von Jugendlichen bei der Gestaltung des Stadtbilds ein.

©Heike Kox
Presseauswahl
Aufgerufen 06.05.2020
Rheinische Post
Radio 90.1
https://www.radio901.de/artikel/freie-flaechen-fuer-graffiti-kuenstler-530262.html
WDR Fernsehen